28. Juni 2023
Aufgrund von weltweiten Handelssystemen und globalisierten Lebensweisen steigt die Verkehrsbelastung auf deutschen Straßen stetig an und wird auch in Zukunft weiter wachsen. Insbesondere der Schwerverkehrsanteil mit hohen Achslasten wird zur Herausforderung für den Straßenbau und erfordert innovative und wirtschaftliche Bauweisen. Laut der Verkehrsverflechtungsprognose 2030 des BMVI wird das Verkehrsaufkommen im Güterverkehr 2030 um 18 % gegenüber 2010 angestiegen sein.

Offenporiger Asphalt (OPA) war bisher die einzig lärmwirksame und offenporige Bauweise für hochbelastete Straßen, jedoch in Funktions- und Lebensdauer stark limitiert. Polyurethan-gebundener Asphalt (PUA) stellt als hochfunktionale Deckschicht eine innovative Lösung dar. Denn erstmals ist es möglich die hervorragenden, funktionalen Eigenschaften eines offenporigen Systems mit einer hochstabilen Materialperformance und -dauerhaftigkeit zu verknüpfen.

Starre Straßenbefestigungen mit durchgehend bewehrter Betondecke (DBBD) sind bei sachgemäßer Herstellung, Nutzung und Erhaltung extrem dauerhaft. Langjährige Erfahrungen liegen beispielsweise in den USA vor. Trotz der positiven Erfahrungen ist die DBB-Bauweise derzeit nicht (oder nur sehr eingeschränkt) im deutschen Regelwerk enthalten. Eine Umsetzung im Straßenbau wird bis auf wenige Versuchsstrecken nicht praktiziert. Begründet wird dies häufig mit den höheren Baukosten, der relativ aufwändigen Einlage der durchgehenden Bewehrung und mit ungünstigen Rissbildern, die entstehen könnten.

Polyurethan-Asphalt (PU A) als hochleistungsfähiges und funktionales Deckschichtsystem konstruiert auf einer hochstabilen durchgehend bewehrten Betondecke (DBB), stellt als Gesamtkonstruktion eine zukunftsfähige Bauweise mit einer langen funktionalen Lebensdauer dar.

Im Rahmen dieses Konsortialprojektes werden die Vor- und Nachteile, sowie anwendungsspezifische Fragestellungen von Polyurethan-Asphalt sowie einer durchgehend bewehrten Betonfahrbahn industrienah untersucht, bewertet und weiterentwickelt. Zum einen sollen die Vorteile der DBBD genutzt werden, um eine dauerhafte und wartungsarme Bauweise zu entwickeln. Zum anderen wird eine lärmreduzierende Kompositbauweise mit PU-Asphalt als erfolgversprechend gesehen. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Erhöhung der Lebensdauer und der Reduktion der Erhaltungsmaßnahmen. Hierbei werden auch die Verwendung von alternativen Deckschichten und die Entwicklung von dazu passenden Fahrbahnmarkierungen im Fokus stehen.

Ziel ist es, mit dieser Gesamtkonstruktion zur Sicherstellung einer leistungsfähigen und dauerhaften Infrastruktur beizutragen.

Sowohl die Bundesanstalt für Straßenwesen als auch Straßen.NRW sind als externe Berater Teil des Konsortiums.