16. Juli 2020

In der “CBI presents” Serie folgt nun ein weiteres Projekt, die Erarbeitung einer Anwendungsrichtlinie für den Einsatz von Bewehrungselementen zur Erhöhung der Querkrafttragfähigkeit von Stahlbetonplatten mit integrierten Leitungsöffnungen.

Stahlbetonplatten werden im Hoch- und Industriebau immer häufiger mit integrierten Leitungsöffnungen ausgebildet. Die Gründe dafür liegen in den steigenden Anforderungen an die technische Gebäudeausrüstung und beispielsweise der Wärmeübertragung in Flachdeckensystemen mit Betonkernaktivierung im Hochbau.

Ziel des Projektes ist die Erarbeitung einer Anwendungsrichtlinie mit Bemessungsregeln für verschiedene Bewehrungselemente (z.B. Doppelkopfanker und Gitterträger) auf Grundlage vorhandener Untersuchungen.

Stahlbetonplatten sind im Hoch- und Industriebau ein zentraler Bestandteil, weshalb das Tragverhalten sowohl mit als auch ohne Querkraftbewehrung in der Vergangenheit ausgiebig untersucht wurde. In der Praxis werden Stahlbetonplatten und insbesondere Flachdecken aufgrund der zunehmenden Bedeutung der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) immer häufiger mit integrierten Leitungsöffnungen geplant und ausgeführt. Diese variieren je nach Bauvorhaben in Größe, Lage und Anzahl teils erheblich und resultieren aufgrund der Querschnittsschwächung in einer Reduzierung der Tragfähigkeit. Folglich sind Untersuchungen zum Tragverhalten von Stahlbetonplatten mit integrierten Leitungsführungen sowie zu möglichen Maßnahmen zur Erhöhung der Tragfähigkeit notwendig. Aufgrund der vielschichtigen Möglichkeiten, diesen Verlust an Querkrafttragfähigkeit zu kompensieren, sind hier zunächst die aktuellen technischen Möglichkeiten und vorhandene Bemessungsansätze für spezielle Bewehrungselemente (Doppelkopfanker und Gitterträger) zu eruieren.

Das Ziel des Projektes ist daher die Erarbeitung einer Anwendungsrichtlinie zur Definition der Querkrafttragfähigkeitsreduzierung durch Anordnung von Leitungsöffnungen sowie zur Anwendung unterschiedlicher Bewehrungselemente zur Erhöhung der Querkrafttragfähigkeit anhand einer fundierten Bestandsaufnahme der vorhandenen nationalen und internationalen Untersuchungen. Auf Basis der Ergebnisse kann ggf. die Definition zukunftsweisender spezieller Bewehrungselemente erfolgen, die im Rahmen anschließender Projekte (konsortial oder bilateral) genauer untersucht werden sollen.

Das CBI bedankt sich für die effektive Zusammenarbeit bei den Unternehmen!