27. Mai 2020

Die Vorstellungsserie „CBI presents“ möchte nun nach den Kurzvorstellungen der Hochschulinstitute der vier Initiatoren, die Projekte des Center Building and Infrastructure Engineering präsentieren.

Die hohe Leistung und Funktionalität der Verkehrsinfrastruktur sind für Deutschland als Handelsbasis von entscheidender Bedeutung, insbesondere in Zeiten wachsenden Personen- und Güterverkehrs. Das Konsortialprojekt sollte dazu einen wichtigen Beitrag leisten, indem neue Strategien und Methoden für nachhaltige und modular aufgebaute Brückenstrukturen entwickelt werden. Im deutschen Infrastrukturnetz gibt es rund 130.000 Brücken. Dabei werden die meisten dieser Brücken kurz- bis mittelfristig von Renovierungs- oder Neubauarbeiten betroffen sein. Die aufwändigen Reparaturarbeiten zur Beseitigung von verkehrsbedingten Schäden oder notwendige Ersatzbauten haben die Entwicklung neuer Methoden für nachhaltige Brückenstrukturen zu einer Angelegenheit von allgemeiner wirtschaftlicher Bedeutung gemacht.

In der ersten Projektphase wurden zu Beginn die Chancen aber auch mögliche Risiken für die Planung und Umsetzung von modularen Brücken untersucht. In enger Abstimmung mit den Mitgliedern konnte so die Basis für eine Vorstellung des modularen Brückensystems bei den zuständigen Behörden gelegt werden. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Verbundbauweise.

Auf Grundlage der in Projektphase 1 gewonnen Ergebnisse wurde dann ein detaillierter Entwurf ausgearbeitet. In dieser zweiten Projektphase konnten zusammen mit den beteiligten Mitgliedern kritische Details in Planung und Ausführung erfolgreich analysiert und Lösungen entwickelt werden. Das so ausgearbeitete Konzept konnte auch bereits im Rahmen der regelmäßigen Projekttreffen mit ersten Entscheidungsträgern diskutiert werden.

Das Konzept der modularen Verbundbrücke wurde an einem beispielhaften Entwurf konkretisiert. Dazu wurde ein modulares Brückenbauwerk mit einer Überbaubreite von 16,6 m (Bundesstraße 2+1-spurig) und einer Stützweite von 37 m zur Querung einer sechsspurigen Autobahn entworfen. Der Bauablauf sieht vor, die als dichtgeschweißte Hohlprofile ausgeführten Stahllängsträger in zuvor ausgerichtete Beton-Endquerträger einzuhängen, welche als Halbfertigteile mit Vergusstaschen auf den Widerlagern aufliegen. Danach werden quer dazu Beton-Fertigteilelemente aufgelegt, welche nach Verspannen die direkt befahrbare Betonfahrbahn bilden. Zur Erzeugung einer Verbundwirkung zwischen Längsträgern und Betongurt wird eine unterseitig angeordnete Vergussfuge mit Verbunddübelleisten als Verbundmittel vorgesehen.

Die gewonnenen Ergebnisse zur ganzheitlichen Entwicklung eines innovativen modularen Brückenbausystems bis hin zu ersten Demonstrationsanwendungen weisen zukünftig ein großes Potential auf. Nicht zuletzt durch kurze Bauzeiten von 100 Tagen oder weniger, bieten modulare Brücken einen volkswirtschaftlichen Nutzen durch deutlich verringerte Sperrzeiten.

An dieser Stelle bedankt sich das Center Building and Infrastructure Engineering herzlichst bei den Unternehmen für die konstruktive Beteiligung an diesem Projekt.