28. April 2020

Nach den Kurzvorstellungen der einzelnen Mitglieder möchte das Center Building and Infrastructure Engineering (CBI) die Hochschulinstitute der vier Initiatoren vorstellen. Die vier Gründungsinstitute sind Teil der Fakultät für Bauingenieurwesen der RWTH Aachen University, die sich aus insgesamt 23 Professuren der Bereiche Bau, Umwelt und Infrastruktur zusammensetzt. Einen weiteren wichtigen Schritt bei der interdisziplinären Forschung im Bereich des Bauwesens machten die Institute für Massivbau, Bauforschung, Straßenwesen und Stahlbau mit der Gründung des CBI als Teil des Clusters Bauen auf dem RWTH Aachen Campus. Im CBI bündeln Sie Ihre Fachkompetenzen und Forschungsinfrastruktur und ermöglichen es so den Mitgliedern aus der Industrie aktuelle Trends schneller und effizienter in marktrelevante Technologien umzusetzen. Im Rahmen der Vorstellungsreihe „CBI presents“ wird heute das Institut für Massivbau vorgestellt.

Im Fokus der Forschung des Instituts für Massivbau (IMB)  unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Josef Hegger stehen das Trag- und Verformungsverhalten sowie die konstruktive Ausbildung von Stahlbeton-, Spannbeton- und Verbundkonstruktionen. Neben den Neu- und Weiterentwicklungen von Bau- und Verbundwerkstoffen stehen integrale Gebäudekonzepte und nachhaltige Konstruktionsprinzipien im Vordergrund. Es werden gleichermaßen Themen der klassischen Grundlagenforschung und der anwendungsorientierten Forschung bearbeitet. Aus diesem Grund ist eine enge Zusammenarbeit mit den an Erstellung und Nutzung zukünftiger Gebäude Beteiligten erforderlich.

Die Schwerpunkte der Forschungstätigkeiten (Auswahl) am IMB umfassen den Einsatz von Stahlbeton und Spannbeton in Bauwerken aller Art (Hoch-, Brücken-, und Industriebau), die Beantwortung offener Fragen zum Tragverhalten von Bauteilen und insbesonders die Verstärkung von Bauwerken im Bestand. Dazu gehören die Entwicklung von Konstruktions- und Bemessungsregeln für Massivbauteile aller Art, das nachhaltige Konstruieren und Herstellen von Bauwerken vor allem im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung. Die experimentellen Arbeiten werden durch numerische Modellierungen auf Makro- und Mesoebene unterstützt. Hierfür stehen leistungsfähige selbstentwickelte Softwaresysteme für nichtlinearen Simulationen zur Verfügung. Ein Schwerpunkt des IMB ist mit zahlreichen Projekten die Entwicklung und Anwendung von nichtmetallischer Bewehrung für Neubau und Verstärkung von Bauwerken aus Beton. Die in den vielseitigen Themengebieten erarbeiteten Erkenntnisse fließen durch die Mitarbeit in technisch-wissenschaftlichen Gremien unmittelbar in aktuelle Regelwerke, wie dem Eurocode und Richtlinien des Deutsches Ausschusses für Stahlbeton sowie der Bundesanstalt für Straßenwesen und des Bundesverkehrsministeriums ein.

In seiner heutigen Form entstand das IMB im Jahr 1971 aus der Teilung des Lehrstuhls für Massivbau und Baustatik in zwei separate Institute. Nach Prof. em. Dr.-Ing. Dr. h.c. Heinrich Trost ist Prof. Dr.-Ing. Josef Hegger seit September 1993 Inhaber des Lehrstuhls und Leiter des Instituts. Derzeit sind 24 wissenschaftliche Mitarbeiter, 18 nichtwissenschaftliche Mitarbeiter in Verwaltung und Technik, 6 Auszubildende und etwa 30 studentische Hilfskräfte am IMB beschäftigt. In den beiden Versuchshallen des IMB stehen Prüfeinrichtungen und dazugehörige Messtechnik für statische und zyklische Zug, Druck- und Biegeversuche an Kleinkörper- und Bauteilversuchen sowie eine mechanische Werkstatt zur Entwicklung und Anfertigung von Mess- und Prüfeinrichtungen zur Verfügung.